fue
Navigation  
  Home
  Wörterbuch
  Übersetzungen
  Einleitungssätze
  Übungen
  Gästebuch
  News
  Downloads
  Login
© Copyright by fue
Lektion 56 bis 61

Lektion 56

Neuste Nachichten von den alten Germanen



Schon in alten Zeiten haben ziemlich viele Geschichtsschreiber die Taten der Römer überliefert. Keiner aber war berühmter als Gaius Julius Caesar und Publius Cornelius Tacitus. Bei ihnen lesen wir, dass die meisten Germanen die gleiche Lebensweise hatten wie die Römer, aber in vielen Dingen unterschieden sie sich auch von ihnen: Der größere Teil ihrer Nahrung bestand aus Landobst, Milch, Fleisch; sie züchteten verschiedene Vieh-Arten, die kleiner waren als die römischen. Die Männer waren oft auf der Jagd. Aus diesem Grund wurden die Kräfte so gefördert, dass die Germanen stärkere und größere Körper hatten als die Menschen von anderen Völkern.
Vor allem diejenigen Römer, die weder Unter- noch Obergermanien gekannt hatten, wurden von größter Furcht vor den Germanen ergriffen; denn die Gallier, die oft mit diesen zusammentrafen, priesen diese Menschen als äußerst tapfer und in Kriegen als sehr siegeswillig. Ein römischer Kaufmann, der mehr und längere Reisen als andere in die inneren Gebiete Germaniens gemacht hatte, erzählte Cornelius Tacitus, dass die Germanen blondes oder rötliches Haar und blaue Augen haben. Ja, er versicherte sogar, dass sehr viele Mädchen schöner als die römischen seien!


Lektion 57

Kalt ist's in Germanien



Weil nun die Germanen Gegenden bewohnten, die nach Norden gerichtet waren, wurden sie mit Kleidern bedeckt, die fuer sehr kalte Orte im hoechsten Grad geeignet waren. Das Kleidungsstueck, das allen gemeinsam war, war ein gewisser Mantel, fuer die Reicheren ein besserer, fuer die Aermeren ein schlechterer. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Aermsten mit den schlechtesten Kleidern angezogen waren. Diejenigen, die in weiter entfernten Gegenden (das ist jenseits des Rheins oder der Donau) wohnten, waren auch mit den Fellen von wilden Tieren bekleidet. Das war fuer sie notwendiger als fuer jene, welche diesseitige Orte besiedelten. Fuer Maenner und Frauen gab es die gleiche Kleidung; gewisse Frauen aber wurden mit Maenteln aus Leinen verhuellt, deren aeussere Teile mit Purpur geschmueckt waren. Cornelius Tacitus ueberliefert in einem Buch, das von den Sitten der Germanen handelt, dass die Soehne und Toechter der Geringen mit den Vornehmsten zwischen den gleichen Viehherden und auf dem gleichen Boden gespielt haben, solange bis das Alter die Freigeborenen von den Sklaven, die Hoeheren von den Niedrigeren trennte.

Lektion 58

Toga und Kapuzenmantel



Auf der Reise, die wir durch die Zeitalter machen, gelangt unser Omnibus nach Mainz, in die Hauptstadt des oberen Germaniens und haelt in der Naehe des Marktplatzes jener Stadt an. Wir schreiben das Jahr 110 nach Christus. Waehrend wir zu Fuss durch die Strassen gehen, hoeren wir den Laerm der Handwerker, das Geschrei der Verkaeufer und Kaeufer, bisweilen das Geklaeff von Hunden. Denn auf dem Marktplatz sind zu dieser Zeit zahlreiche Buerger. Ein gewisser Rinoldus, ein Textilkaufmann, steht wie auf Kaeufer wartend vor seinem Laden. Auf der Stelle geht Felix, unser Reisebegleiter, auf ihn zu und sagt auf Lateinisch: " Sei gegruesst, mein Herr.! Was machst du? Und wie laufen deine Geschaefte?" Rinoldus gruesst auf Lateinisch zurueck: "Sehr gut! Danke der Nachfrage!" Und hoeflich faehrt er fort: "Die Geschaefte waren nie besser." Wir kommen bald darauf zu ihm, begierig, alles zu hoeren. " Ich stamme aus dem Volk der Chatter", sagt Rinoldus, " und nachdem ich 20 Jahre Kriegsdienst im roemischen Heer geleistet habe, habe ich 12000 Sesterzen erhalten. Mit diesem Geld habe ich kurz darauf diesen Laden eroeffnet." Daraufhin fragt Felix: "Ist denn der Krieg beendet worden?" "Ja, so ist es. Die Germanen und Gallier leben jetzt in Frieden mit den Roemern. Allen Kindern ist die Moeglichkeit gegeben worden, die lateinische Sprache zu lernen. Unsere Haeuser sind nach roemischen Vorbildern erbaut worden, wie meins, das mit Fussbodenheizung und Badezimmer ausgestattet ist. Da meint Felix: " Wie ist der Gottesdienst?" Jener: " Was die Religion anbetrifft", sagt er, "so unterscheiden sich die Roemer in nichts von uns. Aber obwohl ich Germane bin, verehre ich besonders den Mercurius, weil er der Schutzherr der Kaufleute ist. Ich habe eine kleine Statue von ihm - die uebrigens von aussergewoehnlicher Schoenheit ist - auf den Altar neben die Hausgoetter gestellt." Felix: " Und wo", fragt er, " findest du den Stoff?" Dazu bemerkt Rinoldus: " Die Wolle, die ich unter grossem Aufwand aus dem diesseitigen Gallien importiere, wird hier gewebt. Aber die Stoffmuster werden in Rom gemacht. Auf diese Weise kann ich den Kaeufern immer die neuesten Dinge anbieten. Viele Roemer und Germanen, sowohl Frauen als auch Maenner, schaetzen meine Ware sehr." Felix fragt: " Welche Dinge verkaufen sich am besten?" Jener antwortet ihm: " Wisst ihr nicht, dass viele roemischen Veteranen an diesen Orten germanische junge Frauen kennengelernt und geheiratet haben? Diese Roemer, die sich allmaehlich an das germanische Klima gewoehnt haben, das heilsam aber kaelter als das italienische ist, fuehren nun im oberen Germanien ein angenehmes Leben. Wir werden im Winter viele Tage lang von so kaltem Wetter heimgesucht, dass die Menschen dickere Kleidungsstuecke als Togas tragen wollen. Deswegen biete ich in meinem Laden eine grosse Zahl von Maenteln mit Kapuzen, von denen manche von hoechster Eleganz, andere wiederum einfacher gemacht sind. Wollt ihr nicht eintreten und euch umschauen?"

Lektion 59

Der Sprung in den Kanal



Caesar hat eine Legion in Gallien zurueckgelassen, damit er die Kuesten und Haefen schuetzen konnte. Sobald er ein Wetter bekommen hat, das zum Segeln geeignet war, ist er mit den uebrigen Truppen nach Britannien gefahren. Am folgenden Tag kam Britannien in das Blickfeld der Roemer. Wie Caesar geargwoehnt hatte, hatten die Britannier an hoehergelegenen Orten in der Naehe des Meeresufers bewaffnete Truppen aufgestellt. Als die Roemer eine offene und flache Kueste gefunden hatten, sind sie an diesem Ort gelandet. Die Britannier aber, nachdem sie den Plan der Roemer durchschaut hatten, versuchten sie daran zu hindern, die Schiffe zu verlassen. Als Caesar seine Soldaten zoegern sah, hat er sie mit lauter Stimme ermuntert. Endlich hat ein Traeger des Adlers der zehnten Legion geschrieen, nachdem er die Goetter angerufen hatte: ?Springt herab, Kameraden, wenn ihr den Adler nicht an die Feinde verraten wollt!? Nach diesen Worten stuerzte er sich aus dem Schiff und begann, den Adler zu den Feinden zu tragen. Weil sie die Schande nicht zulassen wollten, haben sich auch die Soldaten gegenseitig ermuntert, dass sie saemtlich aus den Schiffen hinabsprangen und dem Adler folgten.


lektion 60

Eine mutige Frau bekämpft die Römer



Als der Statthalter Suetonius einst auf der Insel Anglesey weilte, nutzten mehrere roemische Soldaten diese Gelegenheit: Sie drangen in das Gebiet der Icener ein und brachten ihre Haeuser in ihre Gewalt. Zu dieser Zeit war Boudicca die Koenigin der Icener. Da sich viele Menschen darueber beklagten, dass ihnen von den Roemern Unrecht zugefuegt worden sei, wiegelte die Koenigin ihr Volk so auf: ?Raechen wir uns an den Roemern fuer jene Untaten! Greifen wir die Veteranen an, die in der Stadt Camulodunum leben.? Sie meinte, dass dies eine leichte Sache sei, da jene Veteranen keinen Hinterhalt ahnten. Quasi mitten im Frieden, sind die Ahnungslosen von einer Menge von Barbaren umzingelt worden. Als diese Rebellion gemeldet worden war, wollte der Statthalter Suetonius den Veteranen helfen. Er zoegerte nicht, und reiste von der Insel Anglesey mit seiner Legion ab und kam in Eilmaerschen zu den Seinen. Aus Furcht vor einem feindlichen Hinterhalt, waehlte er mit grosser Sorgfalt einen Platz fuer das Lager aus. Durch die Ankunft der Roemer sind die Britannier nicht erschreckt worden, sondern sie freuten sich. Sie hatten naemlich eine solche Siegesgewissheit, dass die Ehefrauen, Siegeszeuginnen gleich, die in die Schlacht ziehenden Maenner begleiteten. Kaum hatte Suetonius die Schlachtordnung aufgestellt, da erstarb das gellende Kriegsgeschrei, als Boudicca mit einem Wagen zu dem Feld fuhr, das nahe dem roemischen Lager gelegen war. Alle Britannier folgten der Koenigin mit grosser Geschwindigkeit. Als dieser Angriff gemacht worden war, ermahnte der roemische Feldherr seine Soldaten: ?Ich hoffe, dass ihr heute eure Aufgaben gut erfuellen werdet. Zoegert nicht! Folgt mir!? Als er diese Worte gesprochen hatte, trieb er sein Pferd an und rueckte zu den Feinden vor.


Lektion 61

Der Kaiser sichert die Grenzen des Reiches



Die roemischen Fuehrer errangen (besser: ernteten) in Britannien grosses Lob. Sie hatten mehrere Kolonien, vor allem fuer die Veteranen, gegruendet, wie zum Beispiel London und Colchester. Diese Stadt hatten die Britannier unter der Revolution Boudiccas angegriffen, wie wir oben gezeigt haben. Viele Wege und Kanaele gaben den Einwohnern die Moeglichkeit, mit Pferden oder Schiffen befoerdert zu werden. Ausserdem fanden die Roemer ueberall beim Umherziehen viele Plaetze, an denen nicht nur Eisen und Blei, sondern auch Silber und Gold vorkamen. Kaiser Hadrian glaubte, dass diese Regionen, die nach Norden gelegen waren, vor den Barbaren nicht sicher waren. Jener alte Damm naemlich, der vor vielen Jahren errichtet worden war, galt als nicht sicher genug, um die Grenzen zu schuetzen. Deshalb befahl er, dass der Grenzwall durch eine hohe Mauer befestigt werden solle. Er wollte, dass mit dieser Mauer und vielen Posten die Barbaren vom Ueberschreiten der Grenzen abgehalten wuerden. Und so ist es gemacht worden. Innerhalb von 5 Jahren wurde eine aeusserst lange Mauer, die ihren Namen von dem Kaiser selbst erhaelt und somit "Hadrians Wall" genannt wird, durch jenen Teil Britanniens gezogen.



fue2.de ist da!!!  
  fue2.de ist da!!!
 
Heute waren schon 1 Besucher hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden